Film & Gespräch

Donnerstag 6.4. // 20 Uhr
VETO Film

Katja Lell über VETO Film, kollektive Autorschaft und Kollaborationen

Gemeinsam mit sechs weiteren Filmemacher*innen begründete Katja Lell VETO Film, um experimentellen und künstlerischen Filmen aus Hamburg eine Plattform zu verschaffen. Bei Filmschau und Gespräch gibt Katja Lell Einblicke in kollaborative Arbeitsprozesse. Sie erzählt von ihrer Zusammenarbeit mit der GFLK, von ihrem Engagement bei VETO Film und den Arbeiten am Film ›Material Beton‹ (2013) mit Babak Behrouz, Eva Könnemann, Nick Koppenhagen, Marco Kunz und Laura Nitsch. Die Filmschau zeigt Ausschnitte aus ›Material Beton‹, der kollektive Autorschaft im Medium Film verhandelt. Außerdem den Film ›Grund und Boden‹
(2015) von Maren Grimm und Markus Fiedler, der in subtilen Beobachtungen den Veränderungen am Hamburger Hafen nachgeht.

Katja Lell studierte Kunst und Philosophie in Hamburg und London.
Seit 2014 ist sie als Artist Researcher Stipendiatin des Exzellenzclusters ›Integrated Climate System Analysis and Prediction‹ (CliSAP) der Universität Hamburg.

 

Samstag 29.4. // 17 Uhr
›Cooperative‹

Gespräch mit Raphaël Grisey und Marie-Hélène  Gutberlet zur filmischen Installation  ›Cooperative‹  (2008, 72 min)  von Raphäel Grisey

Der Titel des als Doppelprojektion angelegten Films ›Cooperative‹ von Raphaël Grisey bezieht sich auf eine landwirtschaftliche Kooperative in Mali und auf Griseys Arbeitsweise. Nach der Sahel-Dürre von 1973 gründeten 1976 afrikanische Aktivisten-Migranten, die in Frankreich gelebt hatten, Somankidi Coura am Fluss Senegal. Sie legten ein präzises Bewässerungssystem an, das regelmäßige Trockenperioden auffangen kann. Heute zählt Somankidi Coura mehr als 300 Einwohner*innen und ist ein Modellprojekt in der Region. Der Film entstand in Zusammenarbeit mit Bouba Touré, Fotograf, ehemaliger Filmvorführer und Mitbegründer von Somankidi Coura, der Grisey Zugang zu seinem Arbeitsarchiv und zur Kooperative eröffnete.

Dr. phil. Marie-Hélène Gutberlet war als freie Kuratorin u. a. Initiatorin des Projekts ›Migration & Media‹ mit Plattformen in Frankfurt / Main und Bamako.
Zahlreiche Veröffentlichungen zum Afrikanischen Kino, Black Cinema, Migrations-, Experimental- und Dokumentarfilm im Kunstkontext.

Raphaël Grisey studierte Kunst in Paris und Berlin. Seine filmischen und fotografischen Arbeiten verschränken verschiedene dokumentarische, fiktionale oder essayistische Formate und verhandeln aktuelle soziale und politische Fragestellungen wie Migration und Postkolonialismus.

 

 

 

Performance

Freitag 21.4. // 17 Uhr
›Tiere in meiner Welt – Meine Welt in Tieren‹

mit Rolf Bier

Rolf Biers auf mittlerweile drei Bände angestiegenen Notationen seiner Begegnungen mit Tieren entstanden in unregelmäßigen Abständen in den Jahren 2004 bis 2012 und verdichten sich zur Kartierung seiner Welt in Tieren. Die Versuchsanordnung ist einfach und klar: Während ausgedehnter Reisen und ausgewählten Tagen an verschiedenen Wohnorten notierte Rolf Bier im Nachgang am Abend seine Wahrnehmung der ihn umgebenden Fauna – direkt ins Notizbuch oder Laptop. Kurz und prägnant, Ort, Uhrzeit und Wesen. Diese Indizes der Erinnerung verarbeitet Rolf Bier in Publikationen, Hör- / Sprachstücken, Bilderreihen und Performances, die jeweils verschiedene Medien übergreifen.
Die Performance findet im Garten des Kunstvereins /
Kurpfälzischen Museums, bei schlechtem Wetter im Kunstverein statt.

Rolf Bier studierte Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und an der Chelsea School of Art in London sowie Linguistik und Literaturwissenschaft an der Technischen Universität Braunschweig. Seit 2005 Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

 

 

Vortrag

Dienstag 16.5. // 19 Uhr
›Formung von Landschaft und Boden durch Wasser und Wind‹

Heidelberg landschaftskundlich auf den Grund gehen
mit Prof. Dr. Hansjörg Küster

Das Neckartal rund um Heidelberg, Inbegriff einer romantischen Landschaft, wurde lange Zeit nur durch Kräfte der Natur geformt. Der Fluss trug Felsen ab, das Tal wurde immer tiefer. Von den Talhängen rutschten ganze Felspartien herab. Im Wasser wurde alles zu Sand und Schlamm. Bei Heidelberg ließ die Strömung nach – im Fluss mitgeführte Schlamm- und Sandmassen blieben an Grund und Ufern liegen. Niedrig gelegene Teile von Heidelberg sind auf Sand gebaut, höhere auf Buntsandstein. Noch mehr Sediment lagerte der Neckar in der Ebene ab, in die er bei Heidelberg gelangt. Trockneten die Ablagerungen, konnten sie vom Wind verweht werden. Es entstanden fruchtbare und weniger fruchtbare Böden. Was machte der Mensch daraus? Und was hat die Plöck mit dem Fluss zu tun? Solchen Fragen geht Hansjörg Küster in diesem Vortrag zum Workshop nach.

Prof. Dr. Hansjörg Küster ist Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik der Leibniz Universität Hannover. Seine Arbeitsgebiete umfassen u. a. Grundlagen der Ökologie sowie Vegetations- und Landschaftsgeschichte.

 

 

Direktorengespräch


Sonntag 28.5. // 15 Uhr
Finissage:›Fünf Jahrzehnte Landschaftskunst im HDKV‹
Dialogführung und Bilderschau mit Hans Gercke und Ursula Schöndeling

Land Art / Landschaftskunst gehört zu den innovativen
Kunstbewegungen, die besonders in den 1960er-Jahren ins öffentliche Bewusstsein traten.
Künstler*innen verließen damals programmatisch
die Ateliers und arbeiteten in der Landschaft. Hans Gercke
präsentierte als Direktor des Heidelberger Kunstvereins Ausstellungen mit Land Art-Künstler*innen wie Hansjörg Voth (1971), Dani Karavan (1983) und Barbara Nemitz (1997).
Beim Ausstellungsrundgang und anhand von Lichtbildern
aus früheren Ausstellungen sprechen Hans Gercke und
Ursula Schöndeling über verschiedene Ansätze und Perspektiven im künstlerischen Umgang mit Landschaft. Neben den daraus erwachsenen Chancen für die Stadtgesellschaft Heidelberg werden auch die jeweiligen Ausstellungsbedingungen thematisiert.

Hans Gercke war von 1970 bis 2006 Direktor des Heidelberger Kunstvereins. Am 1. Januar 2017 übernahm Ursula Schöndeling diese Position. Beide studierten Kunstgeschichte und entschlossen sich, Ausstellungen mit zeitgenössischen Künstler*innen zu realisieren.

 

 

 

 

 

 

 

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