Eröffnung mit Live-Performance
am 26. November 2010 um 19 Uhr
Ausstellung vom 27. November 2010 bis 23. Januar 2011
Der Titel der aktuellen Ausstellungsreihe, die seit Mai 2010 das Programm bestimmt, scheint hervorragend zu den Arbeiten von Lilibeth Cuenca Rasmussen zu passen. „Personal Stories“ könnte beinahe der Titel ihrer Einzelausstellung in der Halle des Kunstvereins sein. Aber eben nur beinahe.
Für das Video „Family Sha La La“ übte die Künstlerin
stundenlang mit ihrer gesamten asiatisch-europäischen
Familie eine einfache Choreographie zu einem 1997 sehr
beliebten Pop-Song. Am Ende hatten (fast) alle die Schritte
verinnerlicht. Die unterschiedlichen Lebensstile ihrer Mutter, ihres Vaters und ihrer drei Geschwister drücken sich aber paradigmatisch in den unterschiedlichen Arten des Tanzens aus. Auch die 720-teilige Arbeit „Family Compositions“ stellt die eigene Familie und die Auseinandersetzung mit ihr in den Vordergrund.
In den Videos und Dokumentationen von Performances
aus den folgenden Jahren stehen keine realen Personen
im Zentrum. Stattdessen verkörpern Kunstfiguren je eine
spezifische biografische Erfahrung von Lilibeth Cuenca
Rasmussen. In „The Artist’s Song“ singt eine merkwürdig
anmutende Figur über die Schwierigkeit, sich als Künstlerin in einer globalen Kunstwelt zu behaupten, in der vermarktbare Leinwände und Objekte einen viel größeren Wert besitzen als die konsequente Verfolgung ideeller Werte. Im Stil eines Musik-Clips reflektiert Lilibeth Cuenca Rasmussen über ihre Rolle als Künstlerin statt über Liebe und ihren Verflossenen. In „Absolute Exotic“ wird tatsächlich der Bruch mit einem Partner verarbeitet, aber nicht mit Hilfe von melancholischen Klischees. Im Video hat sich die Künstlerin ein bewusst naives Aussehen verpasst. Die „hübsche“ singende Frau ist aber nicht naiv, sondern richtet einen sprachlichen Frontalangriff gegen eine männliche Begierde, die sich ausschließlich an ihrem exotischen, weil asiatischen Äußeren orientiert.
Eine persönliche Geschichte wurde dafür, wie in fast allen
Arbeiten der in Manila geborenen und in Kopenhagen aufgewachsenen Künstlerin, verändert, redigiert und verdichtet, bis zu einem Punkt, an dem der biografische Bezug lediglich eine Referenz bildet. An seine Stelle tritt die Auseinandersetzung mit generellen Fragen nach ethnischer Zugehörigkeit, geschlechtlichen Rollen und subtiler Unterdrückung. Vielleicht hätte die Ausstellung genauso in eine Ausstellungsreihe zur Bedeutung feministischer Traditionen in der Gegenwartskunst passen können wie in eine mit dem Titel „Personal Stories“. Und gerade deswegen ist sie so spannend.
Zur Ausstellungseröffnung am 26. November 2010 wird die Künstlerin eine ihrer Perf ormances vorführen, für die
sie international bekannt geworden ist.
Die Ausstellung findet in der Halle (EG) statt.
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Fr. 26.11.2010 | 19 Uhr | Eröffnung mit Live-Performance
Begrüßung: Dr. Manfred Stolzenburg. Einführung: Johan Holten
So. 05.12.2010 | 15 Uhr | Führung
So. 19.12.2010 | 15 Uhr | Führung mit Johan Holten
Mi. 29.12.2010 | 15 Uhr | Führung
So. 09.01.2011 | 15 Uhr | Führung
Do. 20.01.2011 | 19 Uhr | Vortrag von Prof. Udo Dahmen,
Direktor der Pop-Akademie Baden-Württemberg GmbH
So. 23.01.2011 | 15 Uhr | Führung mit Johan Holten
Lilibeth Cuenca Rasmussen
Lilibeth Cuenca Rasmussen
Lilibeth Cuenca Rasmussen
Lilibeth Cuenca Rasmussen
Lilibeth Cuenca Rasmussen
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