AUSSTELLUNGEN

ECKE BONK

Eröffnung am 8. April 2011 um 19 Uhr
Ausstellung vom 9. April bis 15. Mai 2011

Ein Konzertflügel steht auf einer Bühne in der Halle des Kunstvereins. Wie von unsichtbarer Hand gespielt erklingen aus seinem Inneren einzelne Töne, die den Raum in eine eigentümliche Klangsphäre hüllen. Der Flügel übersetzt die allgegenwärtige, jedoch für den Menschen nicht wahrnehmbare kosmische Strahlung. Geigerzähler geben über einen Computer die radioaktiven Signale an das Instrument weiter.

"Chaosmos Soundings II / Das Observatorium": Für den Titel der Installation übernimmt Ecke Bonk eine Wortschöpfung aus James Joyce Roman Finnegans Wake, in der zwei etymologisch konträre Begriffe - Chaos und KOSMOS - miteinander verschmolzen werden. Kosmos steht im antiken Griechenland für ein geordnetes Ganzes, eine Vorstellung, die der Naturphilosoph Heraklit zuspitzt, wenn er schreibt: "Die schönste Weltordnung (gr. kosmos) ist ein Haufen aufs Geratewohl hingeschütteter Dinge".

Ordnung und/oder Chaos - es ist die Frage nach dem, was die Welt in ihrem Inneren zusammenhält. Naturwissenschaften, philosophische Überlegungen oder Religionen spiegeln die unablässigen und immer wieder verworfenen Versuche, eine Ordnung hinter dem vermeintlich Ungeordneten zu erkennen. Naturwissenschaftler haben sich zu allen Zeiten mit Zufall und Kausalität, mit Determinismus und Indeterminismus auseinandergesetzt.

Die jüngsten Ereignisse in Japan und die unbeherrschbare Seite der von Menschen entfachten Atomenergie lassen uns vergessen, dass es ohne wechselwirkende Prozesse im Inneren des Atoms, ohne das gigantische Atomfeuer im Himmel, auf der Erde kein Leben gäbe.

Die Arbeit von Ecke Bonk befasst sich mit Erklärungsmodellen aus Wissenschaft, Kunst und Philosophie. Neben der zentralen Klanginstallation präsentiert die Heidelberger Ausstellung eine Porträtserie bedeutender Physiker und Naturphilosophen, die Pionierarbeit in der Erforschung der Grundbausteine der Welt geleistet haben. Die mit Tintenstrahldruckern auf Leinwand übertragenen Porträts zeigen Menschen, die das moderne physikalische Weltbild und somit unsere Wahrnehmung der Welt entscheidend geformt und geprägt haben.

Die Ausstellung findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Ruprecht-Karls-Universität, die älteste deutsche Stätte für wissenschaftliches Denken, ihr 625-jähriges Bestehen feiert. Wissenschaftliche Forschung macht es sich zur Aufgabe, in unbekannte Territorien vorzudringen. Sie entwickelt Zeichen- und Ordnungssysteme, mit deren Hilfe die Welt strukturiert und gedeutet werden kann. Das OEuvre Ecke Bonks folgt diesem Vorsatz, indem es Unsichtbares in die Sphäre des Wahrnehmbaren rückt und den Appell an Wissenschaftler und Künstler richtet, ihre Arbeit immer als eine grundsätzliche Infragestellung und Herausforderung des Bestehenden zu begreifen.

"Chaosmos Soundings II / Das Observatorium" war 2006 auf der 3. Echigo-Tsumari Art Triennale in Japan zu sehen. Aus aktuellem Anlass kann unter "Infomaterial" ein offener Brief des Direktors der Triennale, Fram Kitagawa, aufgerufen werden.

Die Ausstellung findet in der Halle (EG) und auf der Galerie (OG) statt.

Mit freundlicher Unterstützung von:

INFOMATERIAL

Download Heft zur Ausstellung (pdf)
Download Pressemitteilung zur Ausstellung (pdf)
Download Titelschilder (pdf)
Download Offener Brief Echigo-Tsumari Art Triennale (pdf)
Link Bildmaterial zur Ausstellung

TERMINE

08.04.2011 | 19 Uhr | Eröffnung der Ausstellungen Ecke Bonk und Kitty Kraus. Begrüßung: Michael Sieber. Einführung: Susana Sáez

Sa. 09.04.2011 | ab 19 Uhr | Kurzführungen im Rahmen der Langen Nacht der Museen

So. 24.04.2011 | 15 Uhr | Führung

So. 08.05.2011 | 15 Uhr | Führung

Sa. 14.05.2011 | 15 Uhr | " Der ganze Kosmos ist ein einziges Observatorium ". Über Wechselwirkungen zwischen Kunst und Wissenschaft, Wahrscheinlichkeits-theorien, den Kosmos als Informationsraum und die Hybris der Menschen. Eine Veranstalung im Rahmen der Ausstellung von Ecke Bonk. Begrüßung: Michael Sieber, 1. Vorsitzender. Vorträge von Prof. Peter Weibel, Direktor des ZKM, Karlsruhe, Prof. Dr. em. Berthold Stech, Institut für Theoretische Physik, Heidelberg. Anschließende Diskussion. Moderation: Dr. Theo Steiner

Sa. 14.05.2011 | ab 22 Uhr bis So. 15.05.2011 | 8 Uhr | Silentium - Nacht des Observatoriums / Chaosmos Soundings II. Im Fokus dieser Nacht steht Ecke Bonks gleichnamige Installation.

 

 

 

 


Ecke Bonk

 


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